Ausstellungseröffnung - Ist das Mansfelder Land eine Scheibe?
Diese augenzwinkernde und viele andere Fragen beantworten die Vereinsfreunde den Besuchern gern im Rahmen der Eröffnung der neuen Ausstellung zur Bedeutung der Bergwerksbahn im Mansfelder Kupferschieferbergbau im Rahmen des Tages der Industriekultur am 21. April 2024. Die Mitglieder sind gerade tatkräftig dabei, diese in Teilen des Lokschuppens in Hettstedt Kupferkammerhütte und einem extra für diese Zwecke vorbereiteten Raum aufzubauen und zu installieren.
Mit Mitteln aus dem Förderprogramm Neustart Kultur für „Pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft 2022“ war es dem Verein im ersten Halbjahr 2023 möglich, eine Ausstellung zur Entwicklung der Mansfelder Bergwerksbahn zu planen.
In den nächsten fünf Jahren ist vorgesehen, die komplette Ausstellung dann das in zukünftige Empfangs- und Sozialgebäude am Bahnhof Kupferkammerhütte einziehen zu lassen. „Für dieses haben wir Fördermittel beantragt und mussten vorab ein Nutzungskonzept nachweisen. Dies war der Anlass einen Teil als Ausstellungfläche zu konzeptionieren. Dort ist dann genügend Platz für die dann dauerhafte Ausstellung mit all ihren multimedialen Installationen und Text-Bild-Tafeln.“, so Marco Zeddel, Pressesprecher der Bergwerksbahn. „Wir wollten die nun neu geschaffenen Exponate jedoch nicht jahrelang auf dem Dachboden oder in Garagen einlagern und der Öffentlichkeit vorenthalten, dafür steckt zu viel Zeit, Geld und Mühe drin.“, so Zeddel weiter.
Das fachliche Thema der Interimsausstellung lautet „Die technologische Bedeutung der Bergwerksbahn im Verhüttungsprozess des Mansfelder Kupferschiefers“. Hier wird nicht nur die Geschichte des zu Grunde liegenden Bergbaus und der Bergwerksbahn im Allgemeinen beleuchtet, sondern z.B. auch multimedial die Entwicklung des Streckennetztes im speziellen vermittelt. Anhand eines Modells „Kleine Bergwerksbahn“ wird plakativ, vereinfacht und kindgerecht die Technologie der Verhüttung in Verbindung mit dem dazu nötigen Transportwesen dargestellt. Natürlich wurden auch einige wichtige Jahreszahlen, Produktionszahlen und geschichtliche Fakten eingearbeitet und mit verschiedenen Medien und Formen präsentiert. Im Moment zeigt die Ausstellung ca. 2/3 des gesamten Projektes, dazu kommt noch umfangreiches Archivmaterial, welches digitalisiert wurde.
„Wir haben versucht, für Groß und Klein ein Medium zu finden, welches das Interesse weckt und dadurch Wissen vermittelt. Man kann z.B. historische Bilder bestaunen, interessante Texte lesen, Audio- und Videodateien abspielen oder per Knopfdruck verschiedene Interaktionen auslösen.
Für Kinder wurden im speziellen die Sympathiefiguren Lokführer Wilhelm und sein junger Heizer Hans entwickelt, welche durch kurzweilige Dialoge die Aufgaben der Bergwerksbahn erklären. So sollte für jeden etwas dabei sein, dass sich ein Besuch lohnt.“, so Axel Göhre, Designer der Ausstellung. Kernexponat ist eine auf einer 260 cm großen runden Projektionsfläche animierte Darstellung des Mansfelder Landes, auf welcher durch die Jahrzehnte hinweg die Streckenentwicklung und angeschlossene Schacht- und Hüttenanlagen anschaulich, Teils als animierte 3D-Visualisierung, dargestellt werden.
Für die Ausstellung entwickelte Sympathiefiguren: Lokführer Wilhelm und sein Heizer Hans (Diana Shevchenko)
Auch wurde eine Fotowand erstellt, vor welcher man sich – im Moment als Übergangslösung auf dem Weg zur Toilette – später im Kassen- und Empfangsbereich gefahrlos fotografieren lassen kann. Im Freigelände soll die Ausstellung noch durch zwei Kunstinstallationen „Mansfelder Zeitfenster“ ergänzt werden, welche einen Blick in die Vergangenheit am jeweiligen Standort ermöglichen. Die Bergwerksbahner möchten daher erste Ergebnisse dieser Arbeit präsentieren und laden Besucher und zu einem geführten Rundgang über das Gelände und die Ausstellung herzlich ein.